Katze kratzt an Tapete – woher es kommt und was du tun kannst

Wer in seiner Wohnung ein Haustier hält – sei es ein Hund, eine Katze oder ein anderes Kleintier – kennt die Angst vor Beschädigungen von Mobiliar und dergleichen. Während sich zerkratzte Türen oder Möbel dabei unkompliziert austauschen lassen, sind Beschädigungen an Fußböden oder Wänden mit einem vergleichsweise hohen Reparaturaufwand verbunden.

Vor allem Katzenbesitzer kennen hier die Kratzspuren ihrer Lieblinge an Tapeten. Doch warum kratzen Katzen an Tapeten und was kannst du dagegen tun?

Katzen kratzen an der Tapete, wenn nicht ausreichend Gegenstände bereitstehen, an denen sie ihre Krallen schärfen können, beispielsweise ein Kratzbaum. Auch bei Stress oder zu wenig Aufmerksamkeit kann das Verhalten auftreten und sollte immer im Kontext gesehen werden, in dem die Katze dieses Verhalten zeigt.

Darum benutzen Katzen ihre Krallen

Für das Kratzen von Katzen an diversen Gegenständen, Möbeln und dergleichen gibt es verschiedene Gründe. So dient das Kratzen zunächst insbesondere der Krallenpflege, denn durch das Kratzen entledigen sich Katzen überschüssiger Hornhaut und schärfen ihre Krallen.

Dies ist in der Natur überlebensnotwendig: mit scharfen Krallen kann sich eine Katze nicht nur vor Feinden effektiv wehren, sondern auch besser auf Bäume klettern und ihre Beute fangen.

Das Kratzen als Krallenpflege ist somit eine Art Instinkt, dem auch Katzen, die ausschließlich drinnen gehalten werden, nachgehen.

Darüber hinaus dient das Kratzen auch der Reviermarkierung. So sitzen zwischen den Krallen – von denen eine Katze immerhin 18 Stück hat – kleinste Duftdrüsen. Durch das Kratzen vor allem an Möbeln markieren Katzen somit häufig ihr Revier.

Die berühmten Katzenpfoten sind ein wahres Wunderwerk: sie können durch die vielen kleinen Duftdrüsen beim Kratzen gleichzeitig ihr Revier markieren.

Ein starkes Kratzverhalten kann schließlich aber auch auf Unruhe, Stress und Ängste bei der Katze hindeuten. Wenn eine Katze dabei beispielsweise nicht mehr ihren Kratzbaum benutzt, sondern ständig an – vor allem verschiedenen – Möbelstücken kratzt, zeigt dies, dass sie das Bedürfnis verspürt, ihr Revier immer wieder auf Neue für sich zu beanspruchen. Gründe hierfür können Vernachlässigung oder andere, möglicherweise neue Tiere im Haushalt sein.

Auch bei einem Umzug kann die neue Umgebung ein Kratzen an Mobiliar auslösen. In dieser Situation erlebt deine Katze Stress und ein unmarkiertes Revier, weshalb sie sich die neuen vier Wände zu ihren machen muss.

Als Katzenbesitzer solltest du deine Katze daher aufmerksam beobachten, um das Kratzverhalten besser einschätzen zu können.

Warum Katzen an der Tapete kratzen

Einer der häufigsten Gründe, warum Katzen an Tapeten kratzen, sind fehlende Alternativen wie Kratzbäume oder Kratzbretter. Stehen derartige, auf die Bedürfnisse der Krallenpflege abgestimmte Dinge nicht zur Verfügung, suchen sich Katzen regelmäßig Teppiche, Sofas oder eben Tapeten aus, um ihre Krallen zu schärfen.

Wenn eine Katze bislang jedoch immer ihren Kratzbaum benutzt hat, und das Tapetenkratzen neu hinzugekommen ist, kann dies auf fehlende Aufmerksamkeit oder anderen Stress hindeuten. So tritt das Tapetenkratzen nicht selten dann auf, wenn beispielsweise eine neue Katze, ein anderes Haustier oder vielleicht sogar ein Kind zum Haushalt dazukommt.

Für eine Katze ist dies eine neue Situation, in der sie ihre Stellung innerhalb der Familie aufgeben muss. Das Ergebnis ist dann häufig Kratzen an der Tapete als Stressbewältigung und Form des Aufmerksamkeitserregens zugleich.

Frage dich daher genau, seit wann deine Katze mit dem Tapetekratzen begonnen hat: vielleicht kannst du eine Veränderung ausmachen, die genau zum gleichen Zeitpunkt in eurem Haushalt stattgefunden hat.

Hilfsmittel und Abhilfemöglichkeiten gegen das Tapetenkratzen

Um der Katze das Kratzen an der Tapete abzugewöhnen, kann man zunächst neue Kratzmöglichkeiten wie einen Kratzbaum oder Kratzteppich anbieten. Sinnvoll ist dabei vor allem das Anbringens eines Kratzbrettes an der Stelle der Wand, wo die Katze an der Tapete kratzt.

Darüber hinaus kann man versuchen, die betroffen Stellen abzuhängen oder Möbelstücke davor zu stellen. Für das Abhängen ist vor allem Alufolie geeignet – diese mögen Katzen überhaupt nicht, weshalb sie auch verwendet wird, um Katzen beispielsweise das Springen auf Tische oder andere Möbelstücke abzugewöhnen.

Nur bei ausreichend Möglichkeiten, die Krallen zu schärfen, lassen Katzen von Möbeln und der sonstigen Einrichtung ab. Ein Kratzbaum ist hier erste Wahl, gleichzeitig ist die Situation genau zu überprüfen.

Zudem gibt es spezielle Klebestreifen und Schutzfolien, die an die Tapete zum Schutz vor der Katze angebracht werden können. Schließlich kann man auch auf Fernhaltesprays zurückgreifen, um die Katzen von der Tapete fernzuhalten.

Unserer Erfahrungen mit unserer Katze Mimi, die immer wieder an den Tapeten kratze

Mimi, unsere kleine Katze, hatte eine eigenwillige Vorliebe für das Kratzen an der Tapete entwickelt, die uns manchmal zur Verzweiflung brachte. Eines Tages, als wir alle gemütlich beisammen saßen und fernsahen, hörten wir plötzlich das unverkennbare Geräusch von Krallen, die über die Tapete kratzten. Verblüfft drehten wir uns um und sahen Mimi, wie sie mit intensivem Blick und konzentriertem Gesichtsausdruck an der Wand entlang schabte, als ob sie eine geheime Botschaft hinterlassen wollte.

Nachdem wir sie mehrmals sanft davon abgehalten hatten, beschlossen wir, etwas gegen dieses unerwünschte Verhalten zu unternehmen. Wir boten ihr verschiedene Kratzmöglichkeiten an, von Kratzbäumen bis hin zu Sisal-Kratzstämmen, aber nichts schien sie so sehr zu begeistern wie die Tapete. Es war eine echte Herausforderung, aber mit Geduld und kreativen Lösungen konnten wir schließlich das Kratzen an der Tapete erfolgreich reduzieren und Mimi zu einer friedlicheren Kratzgelegenheit überzeugen. Seitdem ist die Tapete sicher vor Mimis Krallen und wir können wieder beruhigt fernsehen, ohne uns Sorgen um unsere Wände machen zu müssen.

Unsere Katze Mimi hat eine Zeit lang immer wieder an den Tapeten gekratzt.

Beschädigte Tapeten reparieren

Je nach dem, wie groß der Schaden an der betroffenen Wand bereits ist, ist es sinnvoll, die Tapete zu reparieren. Vor einer Reparatur oder gar einem komplettem Austausch sollte man jedoch sicher stellen, dass die Katze tatsächlich nicht mehr kratzt, damit die Renovierung nicht umsonst ist.

Bei der Tapetenreparatur kommt es schließlich auf die Art der Tapete an. So kann man beispielsweise Rauhfasertapete mit Flüssigrauhfaser reparieren. Bei Strukturtapeten hingegen kann man versuchen, den beschädigten Teil großflächig abzulösen und zu ersetzen – vorausgesetzt, man hat die gleiche Tapete noch vorrätig. Eine Tapetenreparatur ist daher nicht in jedem Fall erfolgreich und je nach Tapetenart und Beschädigungsgrad nicht immer sinnvoll.

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Zusammenfassung: Wenn deine Katze an der Tapete kratzt

Eine zerkratzte Tapete ist unschön und auch für deine Katze kein gutes Mittel, um sich die Krallen zu schärfen. Diesem instinktiven Verhalten gehen die Katzen von ganz alleine nach, Kratzbäume oder -bretter bieten eine willkommene Möglichkeit, mit diesem Trieb umzugehen.

Wird die Tapete und nicht der Kratzbaum angefallen, kann dies an verschiedenen Gründen liegen:

  • nicht ausreichend zur Verfügung gestellte Kratzbäume oder -bretter
  • Stress durch einen Umzug, neue Familienmitglieder
  • Ein neues Tier ist im Haushalt
  • Aufmerksamkeitsproblem (wird die Katze ausreichend beschäftigt und animiert?)

Das Verhalten ist immer in dem Kontext zu deuten, in dem es neu auftritt. Dies ist oftmals übergangsweise nach Umzügen der Fall, wenn die Katze unter Stress steht. Die Tapete kann man mit verschiedenen Mittelchen schützen, das Problem der Katze dahinter löst man so meist nicht.

Ist die Tapete erst einmal zerkratzt, sollte man sich dem Problem ganzheitlich widmen und wahre Ursachenforschung betreiben. Nur, wenn sichergestellt ist, dass das Verhalten durch genügend Kratzmöglichkeiten und ein entsprechendes Umfeld hergestellt ist, sollte man die Tapete reparieren.