Unserer Erfahrung nach entstehen Revierkämpfe oftmals in städtischen Gebieten, in denen oft Neuzugänge in der Nachbarschaft sind und die bestehenden Reviere neu ausgefochten werden müssen. Eingreifen solltest du nur im Notfall, sofern du die Kämpfe überhaupt mitbekommst. Die Reviere können ganz verschieden aufgeteilt, gemeinsam genutzt oder überlappend angelegt sein. Besonders unsere Katze Mimi musste nach ihrem Umzug in ihr neues Zuhause einige Revierkämpfe in ihrem neuem Umfeld erleben, bevor sie von den anderen Katzen akzeptiert wurde.
Katzen sind wahre Individualisten unter den Tieren, sie sind selbstständig und doch eng mit ihrem Heim und Halter verbunden. Genau diese Eigenart allerdings kann mitunter zu Problemen führen.
Die meisten Katzen werden als sogenannte „Freigänger“ gehalten, dass bedeutet, sie leben nur stellenweise im Haus und können den Rest der Zeit ungehindert in der Natur umherstreifen. Ganz ungehindert durchstreifen Katzen die Natur allerdings doch nicht, denn Katzen stecken sich um ihr Heim herum ein bestimmtes Revier ab.
Freigänger und ihr Revier
Die Reviergrößen der Hauskatzen fallen unterschiedlich groß aus. Kastrierte Hauskatzen zum Beispiel beanspruchen ein kleineres Revier für sich, als intakte Artgenossen. Kastrierte Freigänger geben sich schon mit einem Radius von 500 Metern rund um ihr Heim zufrieden.
Intakte Hauskatzen dagegen beanspruchen ein Revier, welches um ein Vielfaches größer ist. Unterschiede gibt es auch zwischen „Stadtkatzen“ und „Landkatzen“. Während Stadtkatzen in dicht von Katzen besiedelten Gebieten mit einer kleineren Reviergröße zufrieden sein müssen, bringt es ein „Landkater“ durchaus schon einmal auf eine Reviergröße von stattlichen 60.000 Quadratmetern Fläche.
Freigänger und Revierkämpfe
Was aber passiert, wenn in der Nachbarschaft schon eine große Anzahl von Katzen ansässig ist und für Deine Katze kaum mehr ein Quadratmeter Revier frei ist? Die Antwort darauf ist simpel: Deine Katze macht das, was alle Katzen in ihrer Situation machen würden und tun – sie kämpft!
Revierkämpfe treten meist dann auf, wenn nicht genügend Raum für die Katzen zur Verfügung steht, neue Katzen ihr Revier abstecken müssen oder wenn die Rangordnung neu geklärt werden muss.
Katzen bemühen sich zwar auch, Artgenossen aus dem Weg zu gehen, Revierkämpfe sind allerdings trotzdem Tagesordnung. In der Regel beschränken sich diese Kämpfe jedoch auf einen kurzen Einsatz der Krallen, welches meist durch Fauchen oder Grollen begleitet wird. Eventuell büßt der eine oder andere Kontrahent ein paar Büschel seines Fells ein, mehr passiert nicht.
Problematisch wird es, wenn schon – wie schon erwähnt – zu viele Katzen zu eng beieinander wohnen oder eine neue Katze in der Nachbarschaft dazu kommt. Die „alten Nachbarn“ werden sehr schnell dazu übergehen, den „Neuen im Revier“ zu vertreiben.
Revierkämpfe können aber leider auch eskalieren. Speziell Kater, die sich in der Rangordnung noch verbessern möchten, Kater die um eine rollige Katzendame streiten oder Katzenmütter kennen in diesen Momenten keine Freunde und kämpfen bis aufs Blut. Schwere Verletzungen können die Folge sein.
Aber auch bei Katzen, die sich ganz einfach nicht leiden können, kann ein Aufeinandertreffen der beiden Todfeinde zu blutigen Auseinandersetzungen führen, denn ein „Unterordnen“ des schwächeren Gegners, wie bei Hunden, findest Du bei Katzen nicht.
Revierkämpfe bei Freigängern verhindern – geht das?
Ganz verhindern kann man Revierkämpfe nicht, dazu müsstest Du Deine Katze ausschließlich als reine Wohnungskatze halten. Katzen gewöhnen sich schnell daran, allerdings solltest Du bei reiner Wohnungshaltung über eine zweite Katze als Gesellschaft nachdenken.
Mehr Infos zum Thema Freigang und Wohnungskatze findest du hier:
- Katze kratzt an Tapete – was du tun kannst
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- Freigang für Katze ohne Katzenklappe – die besten Alternativen
Die Kastration ist eine Möglichkeit, um Revierkämpfe zumindest zu verringern. Sie schützt vor ungewollten Nachkommen und eine daraus entstehende Überpopulation und zweitens bewegen sich kastrierte Katzen in einem kleineren Radius rund ums Haus.
Wenn Du einen eigenen Garten hast, könntest Du diesen katzensicher einzäunen. Deine Katze bekommt auf diese Art etwas Freigang, Artgenossen können ihren Weg allerdings nicht kreuzen. Diese Methode ist allerdings teuer und aufwendig und auch hier sollte eine zweite Katze als Gesellschaft angeschafft werden.
Eingreifen solltest Du bei einem Revierkampf nicht, es besteht eine hohe Verletzungsgefahr für Dich selbst. Wenn möglich und bei Eskalation wirklich notwendig, also um schlimmere Verletzungen zu vermeiden, kannst Du einen kleinen Eimer Wasser über den beiden Raufbolden ausleeren, das wird den Kampf schnell beenden.
Revierkämpfe führen zu einer geregelten Rangordnung: die Tiere fechten einmal aus, wer wo wann entlanggehen darf und stecken die Grenzen ihres Revieres ab. Daher ist ein fertig geführter Revierkampf für die Zukunft deines Tieres positiv. Ist die Lage erst einmal geklärt, gehen sich die Nachbarn entweder aus dem Weg oder dulden den jeweils anderen.
Was tun bei Verletzungen?
Hast Du bemerkt, dass Deine Katze in einen Kampf verwickelt war, schau sie genau an. Auch wenn auf den ersten Blick keine Verletzungen sichtbar sind, können Kratzer oder Risse entstanden sein, die sich im schlimmsten Fall entzünden können.
Im Zweifelsfall bring Deine Katze daher immer zum Tierarzt.
Unsere Erfahrungen mit unsere Katze Mimi, die nach dem Umzug in eine neues Umfeld einige Revierkämpfe mit anderen Katzen hatte
Mimi, unsere neugierige Katze, war immer schon eine Abenteurerin. Als wir in ein neues Viertel umzogen, waren wir gespannt darauf, wie sie ihr neues Zuhause erkunden würde. Mimi hatte in unserer alten Nachbarschaft ein großes Territorium und war bekannt für ihre mutigen Streifzüge und ihre Fähigkeit, sich in jedem Winkel zurechtzufinden. Daher freuten wir uns darauf zu sehen, wie sie sich in der neuen Umgebung anpassen würde.
Doch schon bald stellten wir fest, dass Mimi nicht die einzige Katze in der Nachbarschaft war, und ihr neues Umfeld war ein heiß umkämpftes Revier. Kaum hatte Mimi ihre Nase aus der Tür gesteckt, wurde sie von anderen Katzen herausgefordert. Es schien, als ob jede Ecke ihres neuen Territoriums von einer anderen Katze beansprucht wurde. Mimi war nicht bereit, sich einfach so unterzuordnen und kämpfte entschlossen um ihren Platz.
Die ersten Wochen waren geprägt von lautstarken Auseinandersetzungen, Fauchen und Krallen. Mimi stand oftmals mit gesträubtem Fell und funkelnden Augen vor anderen Katzen, die ihr die Vorherrschaft streitig machen wollten. Wir konnten die Spannung förmlich in der Luft spüren und machten uns Sorgen um Mimis Wohlergehen. Trotz unserer Versuche, sie zu schützen, war Mimi fest entschlossen, sich ihren Platz in der Nachbarschaft zu erkämpfen.
Jeden Tag beobachteten wir, wie Mimi mutig ihre Grenzen absteckte und sich gegen ihre Rivalen behauptete. Sie erkundete die Umgebung, markierte ihr Revier und stellte sich jeder Herausforderung. Wir waren beeindruckt von ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit. Gleichzeitig fühlten wir uns hilflos, da wir nur zusehen konnten, wie sie sich durchsetzen musste.
Mit der Zeit beruhigte sich die Situation und die Kämpfe wurden seltener. Mimi hatte sich erfolgreich in ihrer neuen Umgebung etabliert und fand schließlich auch Freunde unter den Nachbarskatzen. Besonders eine ältere, sanftmütige Katze namens Luna wurde zu einer treuen Gefährtin. Die beiden verbrachten viel Zeit miteinander, erkundeten gemeinsam das Viertel und schienen eine tiefe Freundschaft zu entwickeln.
Wir waren stolz auf Mimis Tapferkeit und ihren Durchhaltewillen. Trotz der anfänglichen Herausforderungen hatte sie es geschafft, sich in ihrem neuen Zuhause zu behaupten und ihren Platz zu finden. Ihre Abenteuerlust und ihr Mut hatten sie durch die schwierigen ersten Wochen getragen, und nun konnten wir sie glücklich und zufrieden in ihrem neuen Revier sehen. Mimi hatte uns einmal mehr gezeigt, wie stark und anpassungsfähig sie war, und wir freuten uns, dass sie sich so gut eingelebt hatte.
Jeden Tag, wenn wir Mimi in der Sonne dösen sahen oder sie fröhlich mit Luna spielend beobachteten, wussten wir, dass sie ihren Platz gefunden hatte. Ihr neues Revier war nicht nur ein Kampfplatz gewesen, sondern auch ein Ort, an dem sie neue Freundschaften geschlossen und ihre Unabhängigkeit bewiesen hatte. Mimi war und blieb eine Abenteurerin, die keine Herausforderung scheute und stets ihren eigenen Weg fand.
Zusammenfassung – Revierkämpfe bei Katzen
Katzen teilen sich ihre Reviere sehr unterschiedlich ein. Zwischen gemeinschaftlich genutzten Revieren gibt es streng verteidigte Reviere weiblicher Samtpfoten, teilweise Überlappungen und sogar Reviere, die sich eine ganze Katzengruppe teilt und zusammen verteidigt.
Daher sind die zugehörigen Rangkämpfe ebenfalls höchst individuell. Viele Begegnungen kommen jedoch auch ohne Revierkämpfe aus, die Katzen treffen sich in den Randgebieten ohne Streitereien.
Revierkämpfe treten in städtischer, eng besiedelter Gegend weitaus häufiger auf. Der zur Verfügung stehende Raum ist bereits genau auf die dort lebenden Tiere aufgeteilt. Da jedem nur ein kleiner Radius als sein Revier bleibt, kommt es unweigerlich zu Revierkämpfen, wenn Neuzugänge die Ordnung durcheinanderbringen.
Bei Revierkämpfen klärt sich, welchen Rang welche Katze oder welcher Kater bekleidet. Beide Geschlechter kämpfen um ihr Revier, Kater sollen dies durchaus heftiger tun, um sich einen besseren Status zu verleihen. Dieser bringt Vorteile bei den Katzen der Umgebung ein.
Hat deine Katze Verletzungen nach dem Freigang, könnte dies auf einen Revierkampf hindeuten. Ist dein Kater oder deine Katze neu in der Gegend, hilft nur durchhalten, bis die Tiere sich untereinander geeinigt haben. Auch Neuzugänge anderer Besitzer der Umgebung könnten für deine alteingesessene Katze Revierkämpfe bedeuten.
Nach dem Freigang ist daher immer ein kurzer Check notwendig: welchen Eindruck macht das Tier, verhält es sich normal und frisst? Gibt es sichtbare Verletzungen – im Zweifel solltest du lieber einen Tierarzt zu Rate ziehen.