Katze Freigang am Tag oder in der Nacht?

Wenn Du Deine Katze draußen frei laufen lassen willst, solltest Du überlegen, welche Tageszeit dafür ideal ist. Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn dabei spielen unterschiedliche Dinge eine Rolle. Im folgenden Beitrag erläutern wir, worauf Du beim Freigang beziehungsweise bei der Tageszeit beachten solltest.

Katzen lieber am Tag oder in der Nacht in den Freigang lassen? Nachts sind weniger Gefahren zu meistern und besonders in stark besiedelten Gebieten sind Freigänger in der Nacht sicherer unterwegs.

Die Vorlieben deiner Katze spielen dabei auch eine wesentliche Rolle, einige Katzen bevorzugen es am Tag zu Schlafen und andere möchten lieber nachts aktiv werden. Nur auf dem Land ist Freigang tagsüber eine Option, die du prüfen solltest, da hier weniger Gefahren für deine Katze lauern.

Unterschiede zwischen dem Freigang am Tag oder in der Nacht

Am Tag ist logischerweise mehr los. Das ist allerdings nicht zwingend ein Vorteil. Denn es fahren zum Beispiel auch mehr Autos und Busse. Beide können potenziell eine Gefahr für Deine Samtpfote darstellen.

Wenn du also einer stark befahrenen Straße wohnst, solltest du ohnehin genau überlegen, ob du die Katze wirklich nach draußen lassen willst. Wenn ja, dann besser in der Nacht. In städtischer Umgebung können in der Nacht einige der Gefahren für die Samtpfoten ausgeschaltet werden: weniger Verkehr, keine Autos oder viele Hunde.

Solltest Du dagegen in einem kleinen Dorf und vielleicht sogar in der Nähe eines Waldstückes wohnen, kann der Freigang auch tagsüber stattfinden. So hat Deine Katze eine tolle Beschäftigung, während Du arbeiten bist.

Deine Samtpfote nutzt Autos gerne als Versteck, das kann gefährlich werden. In der Stadt ist Freigang in der Nacht aus diesem und weiteren Gründen wesentlich ungefährlicher.

Wichtig ist aber, dass Sie auch in dieser Zeit selbstständig wieder in das Haus beziehungsweise in die Wohnung gelangen kann. Dafür installierst Du eine Katzenklappe in der Terrassentür. Hast du keine Möglichkeit, eine Katzenklappe zu installieren, bieten sich dir ein paar Alternativen, die du dir hier ansehen kannst: Freigang für Katzen ohne Katzenklappe (Geheimtipp: sogar für Wohnungen im ersten Stock gibt es Möglichkeiten).

Wie du es schaffst, dass deine Katze selbstständig wieder zurückkehrt und das zu einer Zeit, die du am besten findest, kannst du weiter unten nachlesen.

Vorlieben von Katzen beim Thema Freigang

Wie bei uns Menschen hat auch jede Katze ihren ganz eigenen Charakter und individuelle Vorlieben. Während manche Katzen am liebsten tagsüber unterwegs sind, sich die Sonne auf das Fell scheinen lassen und neugierig ihre Umgebung erkunden, sind andere eher nachtaktive Streuner, die in den stillen Stunden der Dunkelheit auf die Pirsch gehen. Dieses Verhalten hängt nicht nur von der Persönlichkeit deiner Samtpfote ab, sondern auch von ihrer bisherigen Lebenserfahrung, ihrem Alter, ihrem Gesundheitszustand und sogar von der Jahreszeit.

Wenn du deiner Katze Freigang ermöglichen möchtest, stellt sich früher oder später die Frage: Wann ist eigentlich die beste Zeit dafür? Die Antwort darauf ist so individuell wie deine Katze selbst. Der beste Weg, das herauszufinden, ist ganz einfach: Beobachte sie und probiere verschiedene Zeiten aus.

Ein guter Zeitpunkt für ein kleines Experiment ist ein freier Tag, an dem du zu Hause bist und genug Zeit hast, das Verhalten deiner Katze zu beobachten. Lass sie einmal tagsüber hinaus und ein anderes Mal in den Abendstunden – so kannst du sehen, wann sie sich wohler fühlt, wie lange sie draußen bleibt und wie sie anschließend drauf ist. Manche Katzen sind nach einem Tagesausflug zufrieden und ausgeglichen, andere wirken am Abend lebendiger und aufmerksamer.

Am Ende zählt vor allem eines: Deine Katze sollte sich wohl, sicher und frei fühlen. Wenn du merkst, dass sie zu bestimmten Zeiten besonders gern raus möchte, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass sie ihren Rhythmus gefunden hat. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ – wichtig ist nur, dass ihr euch beide damit wohlfühlt.

Viele Katzenhalter*innen gehen sogar noch einen Schritt weiter und überlassen es ihrer Katze ganz, wann sie raus- und wieder reinkommen möchte. Eine Katzenklappe kann hier eine große Erleichterung sein, denn sie gibt deiner Katze maximale Freiheit – und dir ein ruhiges Gewissen. So kann sie eigenständig das Haus verlassen, wann immer sie möchte, und jederzeit wieder zurück in ihr sicheres Zuhause kommen.

Doch Vorsicht: Diese Freiheit solltest du deiner Katze nur dann ermöglichen, wenn du in einer verkehrsberuhigten und katzenfreundlichen Gegend wohnst. In ländlichen oder ruhigen Vororten ist eine Katzenklappe meist kein Problem. In stark befahrenen Wohngebieten oder in der Nähe gefährlicher Straßen ist dagegen Vorsicht geboten – hier solltest du genau abwägen, wie sicher der Freigang ist und ob du ihn zeitlich doch lieber einschränkst.

Wie kann ich meine Katze dazu bringen, am Abend nach Hause zu kommen?

Wenn sich Deine Katze auch tagsüber gerne draußen aufhält, spricht nichts dagegen, sie am Abend ins Haus zu holen. Doch wie gelingt das? Viele Samtpfoten halten sich zu bestimmten Zeiten in der Nähe der Wohnung oder des Wohnhauses auf. Wenn Du sie rufst, sobald es dämmert, wird sie sehr wahrscheinlich kommen.

Bevor dieses Vorgehen funktioniert, sollte deine Katze dein Zuhause als ihr Zuhause begreifen. Das kann einige Wochen dauern, lässt aber die benötigte Bindung entstehen, damit dein Freigänger wieder zur dir zurückkommt. Die regelmäßigen Fütterungszeiten spielen dabei eine wichtige Rolle, diese kannst du auch für den anstehenden Freigang nutzen.

Am besten lockst Du sie mehrere Tage hintereinander mit einem leckeren Abendessen an. Irgendwann merkt sie sich das und wird liebend gerne wieder nach Hause kommen. Anschließend verschließt Du die Katzenklappe und öffnest sie erst wieder am nächsten Morgen. An dieser Routine gewöhnt ihr Euch recht schnell. Gleichzeitig gewöhnst du deiner Katze an, wann sie Freigang hat und wann sie lieber in den eigenen vier Wänden bleibt.

Fütterst du immer zur selben Zeit, dann erwartet deine Katze dich bereits vor der Tür, auch, wenn du dich einmal verspäten solltest. Aber aufpassen: viele Katzen warten nicht gerne und sind ziemlich schnell auch nicht mehr pünktlich.

Katzen sind Gewohnheitstiere und lieben Routinen, auch haben Katzen einen exzellenten Zeitsinn und können sich daher immer wiederkehrende Fütterungszeiten gut und schnell merken. Falls es nicht so schnell klappt, kannst du auch ein Glöckchen oder etwas ähnliches zur Hilfe nehmen, dieses Signal verstärkt am Anfang die sich zur gleichen Zeit wiederholende Fütterungszeit.

Übrigens gibt es auch Katzenklappen, die sich zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten automatisch öffnen und schließen. Gesteuert werden diese von einer Zeitschaltuhr. Wählst du eine der Alternativen für die Katzenklappe aus, musst du nicht überpünktlich zuhause sein, denn Katzen können auch mit einem etwas längerem Zeitfenster wunderbar zurechtkommen.

Bei der Begegnung mit anderen Katzen gibt es sogar Zeitfenster, in denen überlappende Reviere genutzt werden: eine Katze nutzt diesen Teil vormittags und die andere wiederum am Nachmittag. Darum kannst du von deiner Katze dieses Verhalten in einem gewissen Grad auch dir gegenüber verlangen. Meher Infos zum Thema Reviere und Freigang findest du in diesem Artikel.

Sorge für Sicherheit

Ist deine Katze lieber abends draußen, solltest du alles mögliche tun, um für Sicherheit zu sorgen. Ein Leuchthalsband macht sie für Autofahrer sichtbar, sodass sich viele Unfälle vermeiden lassen. Achte jedoch darauf, dass das Halsband keine Gefahr für deine Katze darstellt, in dem es hängen bleiben kann. Viele Katzen haben schnell verstanden, wie sie ein nervendes Halsband wieder loswerden.

Wohnst du hingegen an einer stark befahrenen Straße und hast einen Garten, kannst du diesen mit einem hohen Zaun oder Netz absichern. So kann deine Samtpfote an die frische Luft, es besteht aber kein Risiko für einen Unfall. Achte beim Setzen des Zaunes darauf, dass es auch wirklich keine Lücken gibt, durch die deine Katze flüchten kann.

Beim Freigang solltest du, besonders wenn du eine junge Katze oder einen jungen Kater hast, auf das richtige Alter warten. Zu junge Katzen sollten keinen Freigang bekommen, da sie vielen Gefahren ausgesetzt wären und auch Probleme mit der Orientierung haben. Mehr Infos findest du hier: Ab wann Katze rauslassen?

Neben dem Alter spielen natürlich auch die richtige Impfung und eine Kastration wichtige Rollen vor dem Freigang. Zusätzlich besteht in vielen Gegenden bereits die Pflicht, seine Katze vor dem Freigang zu chippen. Wenn Du die genannten Punkte beachtest, ist Deine Katze stets sicher unterwegs, am Tag wie auch in der Nacht!

Fazit – Die richtige Tageszeit für den Freigang ist so individuell wie deine Katze

Ob Tag oder Nacht – es gibt keine allgemeingültige Regel, wann deine Katze am besten in den Freigang gehen sollte. Die Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab: Wo du wohnst, wie gefährlich deine Umgebung ist, ob du eine Katzenklappe nutzen kannst, und vor allem: was deine Katze möchte. Ihre Vorlieben, ihr Rhythmus und ihr Verhalten sind entscheidend dafür, wann sie sich draußen sicher und wohlfühlt.

Wenn du auf dem Land wohnst, kann Freigang am Tag eine schöne Beschäftigung für deine Katze sein – vor allem, wenn du tagsüber nicht zu Hause bist. In der Stadt oder in verkehrsreichen Gebieten ist der nächtliche Freigang unter Umständen sicherer, da weniger Autos unterwegs sind und die Umgebung ruhiger ist. Mit etwas Beobachtung, Geduld und einer Portion Routine könnt ihr gemeinsam herausfinden, was am besten passt – und damit den Freigang für beide Seiten entspannter und sicherer gestalten.

Unsere Erfahrung mit Mimi – Nachtschwärmerin mit festen Gewohnheiten

Unsere Katze Mimi hat uns deutlich gezeigt, wie unterschiedlich Katzen ticken können. Anfangs waren wir ganz klassisch unterwegs: Tagsüber raus, abends rein. Doch schnell wurde klar – Mimi hat andere Pläne. Besonders in den kühleren Abendstunden oder ganz früh morgens war sie wie ausgewechselt: wachsamer, neugieriger und energiegeladener. Der Freigang tagsüber war ihr dagegen oft zu hektisch, zu laut – einfach zu viel los.

Also haben wir angefangen, ihren Rhythmus anzupassen. Zunächst durften ihre Abendabenteuer nur unter Beobachtung stattfinden, doch bald haben wir ihr durch eine Katzenklappe mehr Freiheit gegeben. Dabei haben wir gemerkt: Sie liebt es, selbst zu entscheiden, wann sie rausgeht – meistens in der Dämmerung oder mitten in der Nacht. Und dank fester Fütterungszeiten und einem kleinen Glöckchensignal kommt sie inzwischen zuverlässig zurück, wenn wir sie brauchen.

Für uns war es eine tolle Erfahrung, Mimi dabei zu beobachten, wie sie ihren eigenen Freigang-Rhythmus findet – und wir können anderen Katzenhaltern nur raten: Habt Geduld, bleibt aufmerksam und lasst eurer Katze Raum, ihren Weg zu finden. Es lohnt sich.

katzenschlau.de
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