Unserer Erfahrung nach kaut deine Katze an ihren Krallen um sie zu pflegen. Aber auch Langeweile und erhöhter Stress können bei deiner Katze zu diesem Verhalten führen. Achte darauf, dass deine Katze ausreichend Beschäftigung und Bewegung bekommt. Kontrolliere bei langen Freigängen die Pfoten deiner Katze nach Verletzungen. Unsere Katze Mimi hatte besonders am Anfang an ihren Krallen gebissen, da sie noch sehr ängstlich war und sich erst mal an in ihre neue Umgebung gewöhnen musste. Doch nach einiger Zeit des Kennenlernens hatte sie mit dem beißen an ihren Krallen aufgehört.
In diesem Artikel wollen wir über ein eher ungewöhnliches Verhalten unserer flauschigen Vierbeiner sprechen: das Kauen und Beißen an ihren Krallen. Wenn du das bei deiner Katze beobachtest, bist du vielleicht erstmal verwirrt oder besorgt. Aber keine Sorge, du bist nicht allein! Viele Katzenhalter stehen vor diesem Verhalten und fragen sich, was es bedeutet und ob es normal ist. Lass uns gemeinsam in die Welt der krallenkauenden Katzen eintauchen und herausfinden, was dahinterstecken könnte.
Wenn du wissen willst, warum deine Katze ihre Krallen immer draußen hat, erfährst du dieses und noch vieles mehr in unserem tollen Artikel Meine Katze hat immer die Krallen draußen
Katzen und ihre Krallen – Eine natürliche Waffe
Lass uns zunächst einen Blick auf die Natur unserer Samtpfoten werfen. Katzen sind Jäger und ihre Krallen sind für sie ein unverzichtbares Werkzeug. Sie nutzen ihre Krallen, um zu klettern, sich zu verteidigen und Beute zu fangen. Es ist also ganz normal, dass sie darauf achten, dass ihre Krallen in Topform sind.

Die Jagd auf den Krallen
Indem Katzen an ihren Krallen kauen oder beißen, pflegen sie diese auf eine gewisse Weise selbst. Durch das Kauen werden eventuell abgesplitterte Teile entfernt und die Krallen bleiben in Schuss. Es ist so, als würden sie ihre Krallen selbst schärfen, um für alle Abenteuer gewappnet zu sein.
Langeweile und Stress – Die möglichen Gründe für das Beißen an den Krallen
- Langeweile und Stress: Manchmal kann das Kauen an den Krallen aber auch auf andere Dinge hindeuten. Katzen sind neugierige Wesen und Langeweile kann dazu führen, dass sie sich auf ungewöhnliche Weise beschäftigen. Wenn sie keine andere Möglichkeit haben, ihre Energie loszuwerden, können sie sich auch an ihren Krallen vergnügen. Stress kann ebenfalls ein Faktor sein, der zu diesem Verhalten führt. Veränderungen in der Umgebung, ein neues Familienmitglied oder ein Umzug können die Katze stressen und sie sucht sich dann möglicherweise eine Art Ventil, um damit umzugehen.

- Aufmerksamkeit erregen: Manchmal kann es auch sein, dass deine Katze einfach nur Aufmerksamkeit von dir möchte. Katzen sind schlaue Tiere und sie wissen genau, wie sie unsere Aufmerksamkeit bekommen können. Wenn du jedes Mal reagierst, wenn sie an ihren Krallen kaut oder beißt, könnte sie das als ein Signal dafür interpretieren, dass du dich um sie kümmerst. Also achte darauf, wie du auf dieses Verhalten reagierst und ob du möglicherweise unbeabsichtigt dazu beiträgst, dass es weitergeht.
- Parasiten und körperliche Probleme; In einigen Fällen kann das Kauen an den Krallen auch auf körperliche Probleme hindeuten. Parasiten wie Flöhe können die Haut und die Pfoten reizen, was dazu führen kann, dass die Katze vermehrt an ihren Krallen leckt oder beißt. Auch Verletzungen oder Entzündungen an den Pfoten könnten das Verhalten erklären. Wenn du vermutest, dass deine Katze Schmerzen hat oder ein körperliches Problem hat, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären.
Wie kannst du helfen?
Wenn du beobachtest, dass deine Katze vermehrt an ihren Krallen kaut oder beißt, gibt es einige Dinge, die du tun kannst, um ihr zu helfen:
1. Sorge für ausreichende Beschäftigung und Abwechslung
Katzen sind neugierige und aktive Tiere, die viel Bewegung und Beschäftigung benötigen. Wenn deine Katze vermehrt an ihren Krallen kaut oder beißt, könnte dies ein Zeichen von Langeweile oder Stress sein. Achte darauf, dass sie genügend Möglichkeiten zum Spielen und Entdecken hat.
Biete ihr verschiedene Spielzeuge an, die ihre Jagd- und Beutefanginstinkte ansprechen. Interaktive Spielzeuge, die du gemeinsam mit ihr nutzen kannst, sind besonders beliebt. Außerdem kannst du ihre Umgebung mit Kratzbäumen, Kletter- und Versteckmöglichkeiten bereichern, damit sie sich wie in der freien Natur fühlen kann.

2. Schaffe eine stressfreie Umgebung
Stress kann sich negativ auf das Verhalten deiner Katze auswirken. Achte darauf, dass ihre Umgebung sicher und stressfrei ist. Vermeide große Veränderungen in ihrem Lebensumfeld, die sie verunsichern könnten.
Wenn du beispielsweise umziehst oder neue Möbel anschaffst, gib deiner Katze ausreichend Zeit, um sich an die Veränderungen zu gewöhnen. Schaffe ihr Rückzugsorte, an denen sie sich entspannen kann, wenn es ihr mal zu turbulent wird.
3. Pfotenkontrolle ist wichtig
Regelmäßige Pfotenkontrolle ist ein Muss, um Verletzungen oder Anzeichen von Parasiten frühzeitig zu entdecken. Nimm dir Zeit, um die Pfoten deiner Katze genauer zu betrachten. Achte auf gerötete oder geschwollene Stellen, Wunden oder Fremdkörper zwischen den Krallen.
Solltest du etwas Auffälliges feststellen, scheue dich nicht, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Manchmal können Verletzungen oder Parasiten der Auslöser für das Krallenkauen sein, und je früher du handelst, desto besser kannst du deiner Katze helfen.

4. Kauen nicht belohnen, aber positives Verhalten unterstützen
Katzen sind Meister darin, unsere Aufmerksamkeit zu erregen. Wenn deine Katze an ihren Krallen kaut und du darauf reagierst, indem du sie streichelst oder tröstest, kann das ihr Verhalten verstärken.
Versuche, das Krallenkauen nicht zu belohnen, indem du nicht darauf reagierst oder sie gar mit deinem Blickkontakt ignorierst. Andererseits kannst du positives Verhalten, wie ruhiges Spielen oder das Nutzen von Kratzbäumen, loben und belohnen. Das zeigt deiner Katze, dass du ihr positives Verhalten schätzt und unterstützt.
5. Geduld und Zeit
Veränderungen im Verhalten deiner Katze benötigen oft Zeit und Geduld, um zu wirken. Es ist wichtig, dran zu bleiben und verschiedene Ansätze auszuprobieren, um herauszufinden, was deiner Katze am besten hilft.
Wenn du das Gefühl hast, dass das Krallenkauen deiner Katze von Stress oder Verhaltensproblemen herrührt, kannst du auch darüber nachdenken, professionelle Unterstützung durch einen Katzenverhaltenstherapeuten in Anspruch zu nehmen.
Unsere Erfahrungen mit unserer Katze Mimi
Einmal saßen wir gemütlich auf der Couch, als Mimi, unsere verspielte Katze, plötzlich anfing, an ihren Krallen zu kauen und zu beißen. Zuerst waren wir besorgt und fragten uns, was mit ihr los sei. Aber als wir genauer hinsahen, bemerkten wir, dass sie dabei so süß und konzentriert aussah. Es war, als würde sie ihre eigenen Maniküre-Skills ausprobieren!
Neugierig beobachteten wir sie, wie sie ihre Pfoten immer wieder inspizierte und behutsam an ihren Krallen knabberte. Es war, als ob sie stolz darauf war, selbst für ihre Krallenpflege zu sorgen. Wir mussten schmunzeln und waren beeindruckt von ihrer Selbstständigkeit.
Seitdem beobachten wir Mimi ab und zu dabei, wie sie sich um ihre Krallen kümmert. Es scheint, als hätte sie diesen kleinen Tick entwickelt, der sie irgendwie noch liebenswerter macht. Unsere Mimi – eine echte Künstlerin in Sachen Krallenpflege!
Hier haben wir noch weitere spannende Artikel rund um Katzen in einer tollen Übersicht zusammengefasst:
- Meine Katze distanziert sich
- Katze mag keine Katzenminze
- Die Lippe meiner Katze ist geschwollen
- Meine Katze mag keine anderen Katzen
- Katze mag keine Leckerlis
- Meine Katze gurrt
- Dürfen Katzen Erdbeeren essen?
- Meine Katze mag keinen Besuch
- Dürfen Katzen Brot fressen?
Fazit – Die Welt der krallenkauenden Katzen
Das Kauen oder Beißen an den Krallen mag auf den ersten Blick ungewöhnlich oder sogar besorgniserregend wirken, doch bei näherem Hinsehen zeigt sich: Dieses Verhalten gehört bei vielen Katzen zum ganz normalen Alltag. Es ist oft Teil ihrer Pflegeroutine – ein Ausdruck ihrer natürlichen Instinkte, mit denen sie für ihre körperliche Gesundheit sorgen. Denn Katzen sind äußerst reinliche und aufmerksame Tiere, die viel Zeit darauf verwenden, sich zu säubern und ihre Krallen in Schuss zu halten. So gesehen ist das Krallenkauen ein Zeichen von Selbstfürsorge.
Gleichzeitig kann dieses Verhalten aber auch ein Spiegel innerer Zustände sein. Eine Katze, die aus Langeweile, Stress oder Unsicherheit vermehrt an ihren Krallen kaut, zeigt damit möglicherweise, dass sie Unterstützung oder Veränderung braucht. Es ist eine stille, aber eindringliche Form der Kommunikation – und genau hier liegt die Verantwortung bei uns als Halter*innen. Wir sollten solche Signale weder ignorieren noch überdramatisieren, sondern mit Einfühlungsvermögen und Aufmerksamkeit reagieren.
Wie so oft in der Katzenwelt ist auch beim Krallenkauen der Kontext entscheidend. Beobachte deine Katze aufmerksam: Tritt das Verhalten eher selten und in ruhigen Momenten auf? Dann handelt es sich wahrscheinlich um ganz normale Krallenpflege. Zeigt sie das Verhalten aber plötzlich sehr häufig, begleitet von anderen Auffälligkeiten wie Rückzug, Unruhe oder übermäßigem Putzen? Dann lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Der Alltag mit Katzen ist voller kleiner Hinweise, die uns zeigen, wie es unseren Vierbeinern geht – wir müssen nur lernen, sie zu deuten. Wenn du den Eindruck hast, dass das Krallenkauen deiner Katze über das normale Maß hinausgeht, zögere nicht, das Gespräch mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt zu suchen. Frühzeitiges Erkennen von körperlichen Problemen, wie etwa Entzündungen, Parasiten oder Verletzungen, kann deiner Katze viel Leid ersparen. Und auch bei psychischen Auslösern wie Stress oder Unterforderung können schon kleine Veränderungen im Alltag Großes bewirken.
Du kannst viel tun, um deiner Katze zu helfen: Schaffe Rückzugsorte, sorge für Abwechslung und Spiel, und gestalte ihre Umgebung so, dass sie sich sicher und geborgen fühlt. Regelmäßige Pfotenkontrollen und eine klare, aber ruhige Reaktion auf unerwünschtes Verhalten helfen ebenfalls dabei, das Wohlbefinden deiner Katze zu fördern.
Unsere persönliche Erfahrung mit Mimi zeigt, dass Geduld und Vertrauen oft der Schlüssel sind. Anfangs ängstlich und überfordert in der neuen Umgebung, suchte sie sich das Krallenkauen als eine Art Bewältigungsstrategie. Mit der Zeit – und viel Zuwendung – fand sie Ruhe, Sicherheit und schließlich auch andere Wege, sich auszudrücken. Heute kaut sie nur noch gelegentlich, als liebevolle Erinnerung an ihre Entwicklung und daran, dass jede Katze ihr eigenes Tempo hat.
Am Ende des Tages ist jede Katze einzigartig. Was bei der einen normal ist, kann bei der anderen auf ein Problem hindeuten. Deshalb ist es so wichtig, aufmerksam, liebevoll und offen zu bleiben – für alle Signale, die unsere Fellnasen uns senden. Denn genau darin liegt die besondere Verbindung zwischen Mensch und Tier: im Verstehen, im Vertrauen und in der Fürsorge füreinander.